Wir schreiben das Jahr 1893. In der rauen Landschaft der Snowy Mountains im australischen Outback sind die Hierarchien klar: Weiß über Schwarz. Mann über Frau. Das selbst ernannte Gesetz des „Stärkeren“ regelt das Geschehen in der Stadt Everton. Das niedergeschriebene Gesetz ist Nebensache. Doch genau hier ist die hochschwangere Molly Johnson mit ihren drei Kindern auf einer Farm abseits von Everton komplett auf sich allein gestellt. Ihr Mann ist seit Monaten fort zum Viehtrieb im Hochland. Bewaffnet mit einem Gewehr, einem Überlebenswillen aus Stahl und dem Beschützerinstinkt einer Mutter, ist Molly allerdings auf alles gefasst. Sie kennt sich aus im Outback und niemand kann ihr etwas vormachen.
Ganz anders geht es Nate Clintoff, der mit seiner Frau Louisa ganz frisch in Everton ist, um als neuer Polizeichef der Stadt für Recht und Ordnung zu sorgen. Unerwartet treffen ihn die ungeschriebenen Regeln der hartgesottenen Bewohner der Snowy Mountains und er stolpert direkt in die Ermittlungen eines schrecklichen Mordfalls, für den ein geflohener Einheimischer, ein zuvor verhafteter Ngarigo, verantwortlich sein soll. Als dann auch noch Molly Johnsons Mann von seinen Kollegen als vermisst gemeldet wird, verwandeln sich die bereits schwierigen Ermittlungen in ein verworrenes Netz aus Machtkämpfen, Rassismus und Verschwörungen.
Als Molly plötzlich auf ihrem Grundstück einen verwundeten Ngarigo auffindet, überschlagen sich die Ereignisse für alle Beteiligten plötzlich. Denn der geflohene Einheimische bleibt nicht der einzige ungebetene Gast vor Mollys Türschwelle und jeder von ihnen hat sein ganz eigenes dunkles Anliegen.
Doch Molly Johnson ist bereit, alles für ihre Kinder und ihr Überleben zu tun. Alles.
Leah Purcells Spielfimdebüt „The Drover’s Wife – Die Legende von Molly Johnson“ basiert auf ihrem gleichnamigen und hochgefeierten Theaterstück; ihrer eigenen Adaption der packenden Erzählung von Henry Lawson. Der Film feierte auf dem Internationalen Filmfest Braunschweig 2021 seine Deutschlandpremiere und war nominiert für den Frauenfilmpreis „Die Tilda“.